Deutsche wollen lieber Passwort als Biometrie

E-Commerce

Sie kennen es: Fingerabdruck, Stimme oder Gesichtsform. Diese Biometrischen Merkmale sollen zukünftig eine noch größere Rolle spielen beim sicheren Bezahlen im Netz. Doch Studien belegen, dass die Biometrie vielen deutschen Verbrauchern nicht ganz geheuer ist.

Sowohl für Händler als auch für Kunden soll das Online-Bezahlen nun noch sicherer gestaltet werden. Die neue europäische Zahlungsrichtlinie PSD2 bringt zwei neue Authentifizierungsfaktoren hervor, wodurch die biometrischen Merkmale umso wichtiger werden. Doch die neue Studie zeigt, dass wir deutschen Verbraucher immer noch Probleme mit der neuartigen Technik haben.
Durch das PSD2 sind Händler und Finanzdienstleister zu starken Kundenauthentifizierungen verpflichtet. Dazu gehört auch, dass die Kunden versichern müssen, dass Konto und Karte zu ihnen gehören. Dadurch werden leider die bisherigen Methoden im Onlinezahlungsverkehr komplizierter, jedoch das ganze Verfahren sicherer. Zukünftig müssen Ihre Kunden zwei von drei Sicherheitsmerkmalen vorweisen, welche sind:

• Wissen- etwas, das der Kunde weiß, wie PIN oder Passwort
• Besitz- beispielsweise Smartphone oder Kreditkarte
• Inhärenz – körperliche Merkmale wie Fingerabdruck, Stimme oder Gesichtsform.

Da der immer beweisen muss, dass die Karte und das Konto ihm tatsächlich gehört, so verschiedene Abläufe wie gedruckte TAN-Listen und werden durch neue Verfahren, wie beispielsweise mTAN, TAN-Generator oder TAN-Apps ersetzt.
Da die biometrischen Merkmale schon oft benutzt werden für die Smartphones, beispielsweise Fingerabdruck- oder Gesichstscanner zum Entsperren, werden zukünftig Anbieter auch zu diesen biometrischen Merkmalen greifen. Daher, dass viele Kunden die meisten Tätigkeiten wie Onlineshopping häufig auf dem Smartphone oder Tablet tätigen, bietet sich das für die Anbieter an.

 

Vorbehalte bei biometrischen Zahlverfahren

Viele Menschen nutzen bereits das Online-Verfahren oft im Alltag auf dem Smartphone. Jedoch hat die „Lost in Transaction“ hervorgebracht, dass trotz der Nutzung im Alltag viele Kunden bei der Zahlung Probleme damit haben. Bei der Studie wurden 6200 Verbraucher in mehreren Ländern im April befragt.

Die Studie erbrachte das Ergebnis, dass nur ungefähr die Hälft der deutschen Verbraucher die biometrischen Verfahren zur Identifizierung im Netz nutzen. Auslöser für diese Tatsache ist die Sorge, dass das Unternehmen Zugriff auf die persönlichen biometrischen Daten bekommen könnten. Weiterhin benutzen rund 40% der Befragten ungern die biometrischen Verfahren, aus den vorherig genannten Gründen. Weitere 32% können dem Verfahren nicht genug Vertrauen schenken, da sie nicht genug Wissen über das Verfahren verfügen. Weitere 28% sind von der Sicherheit der Verfahren überhaupt nicht überzeugt. 61% der deutschen Verbraucher äußerten sich in der Studie dazu, dass sie sich um einen Anstieg von Identitätsdiebstählen sorgen, durch den Einsatz von Biometire bei den Bezahlvorgängen. Unter den weltweit befragten, sind nur ungefähr 56% der Meinung.

 

Passwort oder PIN bevorzugt

Zwei Maßnahmen bevorzugen die Deutschen bei der Authentifizierung im Netz. Die Nachricht auf das Smartphone zur Identifizierung schneiden mit nur 44% als schlechteste Methode ab. Au Platz eins steht bei den Deutschen immer noch das Passwort oder die PIN als Sicherheitsmerkmal, mit rund 83%. An zweiter Stelle steht erst die Authentifizierung durch die biometrischen Merkmale, mit 73%.
Natürlich nutzen vor allem die jungen Nutzer, mit 69% bei der Altersgruppe der 18-24-Jährigen, die biometrischen Merkmale zur Online-Bezahlung.

 

Fingerabdruck schlägt Gesichtserkennung

Die Studie belegte ebenfalls, dass die häufigste biometrische Methode der Fingerabdruck, mit 38%, genutzt wird, gefolgt von der Gesichtserkennung. Die Spracherkennung schloss mit 11% am schlechtesten ab. Dies kann jedoch auch daran liegen, dass die meisten Nutzer online bestellen und nicht beispielsweise über die intelligenten Smart-Home-Lautsprecher wie Google Home oder Amazon Echo. Auch hierbei würde die Altersgruppe von 16-24 Jahren eher über die bekannten Sprachassistenten bestellen.

Die Studie schlussfolgert, dass die Nutzer erst richtig überzeugt werden müssten, damit mehr Nutzer die biometrischen Merkmale zur Zahlung im Netz nutzen würden. Denn diese Methoden sind nicht nur deutlich komfortabler zu nutzen, sondern auch sicherer. Dennoch können die Nutzer von innovativen Technologien nur durch das Argument der finanziellen Sicherheit überzeugt werden.

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